Pressemitteilung

Sabine Müller-Dietrich, Prof. Dr. med. Gerhard A. Wiesmüller und Dr. Thomas Gabrio

Jesteburg, 30.06.2025

Heute fand die 3. Online Fachtagung des Netzwerkes Schimmelpilzberatung Deutschland zum Kernthema Klimawandel und Katastrophenschutz bei Extremwetterlagen mit namhaften Referenten, wie Karsten Schwanke, Dr. Christoph Trautmann, Prof. Dr. Ing. Schüttrumpf und Stefan Betz statt.

Die Teilnehmer diskutierten die Auswirkungen des Klimawandels auf Extremwetterereignisse, die Bedeutung von Stadtgrün und die Herausforderungen bei der Umsetzung klimagerechter Maßnahmen. Sie erörterten auch die Auswirkungen des Klimawandels auf Pflanzen und Krankheitserreger, die Problematik der Extremwetterstatistik und die Bedeutung des Hochwasserrisikomanagements. Schließlich berichteten sie über ihre Erfahrungen bei Katastrophenhilfe, die Herausforderungen bei der Sanierung von Gebäuden nach Hochwasserereignissen und die Wichtigkeit der Teamarbeit bei solchen Ereignissen. 
Wesentliche Erkenntnisse des Fachtagung sind: 

1.  Zur Verdeutlichung der Notwendigkeit eines zügigen Handelns zum Aufhalten des Klimawandels müssen Klimadaten für die Allgemeinheit zeitnah verständlich kommuniziert werden.

2.  Die durch den Klimawandel verursachten Einflüsse auf Wachstum, Verbreitung, Exposition und gesundheitlichen Auswirkungen von Schimmelpilzen, Bakterien und Viren sind sehr komplex und müssen wissenschaftlich
untersucht werden.

3.  Unabhängig von einer notwendigen Verbesserung der Hochwasserrisikoabschätzung, sollte sich jeder über Schutzmaßnahmen informieren, da jeder von einer Hochwasserkatastrophe betroffen sein kann.

4.  Bei den sehr ausgedehnten Hochwasserschäden empfiehlt es sich, dass die Schadenserhebung und Sanierung kooperativ von mehreren Sachverständigen und Sanierern bearbeitet werden.

Die Ergebnisse der Fachtagung sind in einem Katalog an Forderungen zur besseren Begegnung von Klimawandel und Katastrophen durch Extremwetterlagen zusammengefasst.
Folgender Forderungskatalog wurde aufgestellt:

Von Stadtplanern:
Überprüfung und Anpassung der Bebauungspläne in hochwassergefährdeten Gebieten, um zukünftige Risiken zu minimieren. Mehr Bäume und Grünflächen in Städten einplanen, um die Hitzeentwicklung zu reduzieren.
Von Architekten:
Gebäude mit besserer Wärmedämmung und Schutz vor Hitze entwerfen und bauen.
Von Politikern:
Priorität für Hochwasserschutzmaßnahmen erhöhen und notwendige Ressourcen bereitstellen. Denkmalschutz und klimagerechtes Bauen besser ausbalancieren.
Von Politik und Gesellschaft:
Sofort adäquate Maßnahmen zur Reduzierung der globalen Erwärmung ergreifen.
Vom Katastrophenschutz:
Unwetterwarnungen verbessern und konkrete Auswirkungen für die Bevölkerung kommunizieren. Verbesserung der Notfallpläne für den Fall eines Totalausfalls der Infrastruktur (Strom, Straßen, Kommunikation) in Hochwassergebieten.
Von Städten und Gemeinden:
Wasservorräte und Stauseen entwickeln, um Bäume in Trockenperioden bewässern zu können.
Von Ingenieuren:
Brücken entwickeln, die bei Sturzfluten hydraulisch angehoben werden können.
Von Versicherungen / staatliche Stellen:
Wiederaufbauhilfen bedarfsgerecht (z. B. barrierefrei) und klimaangepasst fördern.
Von Meteorologen:
Extremwertstatistiken unter Berücksichtigung des Klimawandels neu berechnen und Klimadaten verständlich kommunizieren.
Von Allergologen:
Testextrakte für Allergene von Feuchtwettersporen entwickeln und zur Verfügung stellen.
Von Klimaforschern:
Regionale Klimamodelle verfeinern, um genauere Vorhersagen über die Entwicklung und Verbreitung von Pilzsporen zu ermöglichen.
Von Gesundheitsbehörden:
Informationskampagnen über mögliche Zunahme von Pilzallergien aufgrund des Klimawandels vorbereiten.
Von Landwirtschaftsexperten:
Strategien zur Bekämpfung von zunehmenden Pflanzenkrankheiten durch Pilze unter veränderten Klimabedingungen entwickeln.
Von Hochwasserschutzexperten:
Historische Hochwasserereignisse in die Hochwasserstatistik einbeziehen, um genauere Risikoeinschätzungen zu ermöglichen.
Von Kommunen:
Entwicklung von Konzepten zur unbürokratischen Soforthilfe für Betroffene ohne Ausweispapiere und Bankzugang nach einer Hochwasserkatastrophe.
Von Umweltbehörden:
Überprüfung und Verbesserung der Maßnahmen zur Vermeidung von Öl- und Treibstoffverschmutzungen durch Heizöl- / Treibstofftanks bei Hochwasser.
Von Bauämtern:
Überprüfung und Anpassung der Bauvorschriften in hochwassergefährdeten Gebieten zur Verbesserung der Gebäuderesilienz.
Von Wasserwirtschaftsämtern:
Überarbeitung und Aktualisierung der Hochwasserrisikomanagementpläne unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse.
Von der Bundesregierung:
Prüfen, wie die föderale Struktur im Bereich Hochwasserschutz harmonisiert werden kann.
Von Ländern und Kommunen:
Bessere Koordination und Zusammenarbeit bei einzugsgebietsbezogenen Hochwasserschutzmaßnahmen etablieren.
Von Bürgern:
Eigene Hochwassergefährdung prüfen und ggf. Objektschutzmaßnahmen ergreifen.
Von Behörden:
Starkregengefahrenkarten für alle Regionen erstellen und öffentlich zugänglich machen.
Von Bildungseinrichtungen:
Mehr Fachkräfte im Bereich Hochwasserschutz ausbilden.
Kontakt

Sabine Müller-Dietrich, Prof. Dr. med. Gerhard A. Wiesmüller und Dr. Thomas Gabrio
über
Unternehmensservice Sabine Müller-Dietrich
Roggenkamp 21, 21266 Jesteburg
[T] 0 41 83 – 50 98 20
s.mueller-dietrich@um-d.de 

Die Pressemitteilung zum Download